CDU Stadtverband Wertheim

Zentralgenossenschaft ist seit über 100 Jahren mit der Region gewachsen

Landwirtschaftsminister Peter Hauk und MdB Alois Gerig bei der ZG Raiffeisen in Bestenheid.

Bestenheid. Zahlreiche moderne Traktoren und Lastkraftwagen rollen in kurzen Abständen, aus dem Einzugsgebiet im Umkreis von ca. 50 km, auf das Gelände der ehemaligen Mainmühle, um Getreide anzuliefern. 

v.l. Minister Peter Hauk, Geschäftsbereichsleiter Franz Utz, MdB Alois Gerig, Regionalleiter Uwe Hennemann, Bgmstr. Wolfgang Steinv.l. Minister Peter Hauk, Geschäftsbereichsleiter Franz Utz, MdB Alois Gerig, Regionalleiter Uwe Hennemann, Bgmstr. Wolfgang Stein

Diese Facette moderner Landwirtschaft konnten  am vergangenen Montag Gäste aus Landes-, Bundes- und Kommunalpolitik sowie Vorstandsmitglieder  des CDU-Stadtverbandes  Wertheim mit dem Vorsitzenden Michael Bannwarth und dem CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Udo Schlachter erleben. Auch Wertheims Bürgermeister Wolfgang Stein machte sich gemeinsam mit Minister Peter Hauk und dem Bundestagsabgeordneten Alois Gerig ein Bild des größten Getreidelager- und Umschlagplatzes in Wertheim.
Wertheim ist einer der größten Wasserstandorte der ZG Raiffeisen, am Main gelegen, mit einer Umschlagskapazität von 100.000 Tonnen Getreide, einer  Lagerkapazität von 25.000 Tonnen und Verladekapazität für Schiffsverladung mit 250 Tonnen/Stunde. Der Weiter-Transport der hochwertigen Getreidesorten erfolgt zu 70%  per Schiffverladung und  zu 30% auf der Straße.
Niederlassungsleiter Jürgen Wiesler erläuterte den Ablauf der Getreideannahme im Beisein des, eigens aus Karlsruhe angereisten, Geschäftsbereichsleiters Franz Utz und dem für die Region zuständigen Regionalleiters Uwe Hennemann. Der starke Einfluss der Digitalisierung wurde besonders bei den Prüfungen des angelieferten Getreides im Labor deutlich, die sehr genaue Daten und erhebliche Zeitvorteile mit sich bringt. Insbesondere die hohen Anforderungen an moderne Qualitätsstandards verlangen nach immer modernerer Technik in Analyse und Bewertung.
 In Sachen nachvollziehbarer Warenrückverfolgbarkeit und damit dem geforderten Verbraucherschutz-Standard konnte den Gästen  unter anderem anhand der Behandlung und Gewinnung von  Rückstellmustern eindrucksvoll vorgeführt werden, wie ein moderner Getreideerfassungsbetrieb heute arbeitet. Davon waren sowohl Minister Peter Hauk als auch Bundestagsabgeordneter Alois Gerig sehr beeindruckt. Bei der momentanen, durch die ehr feuchte Witterung teilweise sehr wechselnden Qualität des Getreides,  gebe es bei Dinkel, so die ZG Verantwortlichen, bis zu 50 Prozent Ausfall.  Aber auch Weizen, Braugerste und Raps wurden  von den Wetterkapriolen nicht verschont.
Das erfordert von den Landwirten höchsten Einsatz, teilweise in sehr knappen Zeitfenstern die Bestände abzuernten und zum Handelsplatz zu bringen.
In der abschließenden Diskussion unter Fachleuten,  war unter anderem die Globalisierung und Digitalisierung in der Landwirtschaft ein wichtiges Thema. Volatile Märkte mit stark schwankenden Preisen orientierten sich heute nicht mehr an regionalen, sondern an globalen Gegebenheiten. Die moderne Landwirtschaft stelle sich unter Zuhilfenahme der  neuen Technik darauf ein und man nehme die Herausforderung an, so Franz Utz im Gespräch mit Minister Hauk und den Gästen.
MdB Alois Gerig, selbst Landwirtschaftsmeister, betonte, dass man durch bessere Analyseverfahren und moderne Ausbringtechnik viel über den Boden erfahren, so Dünger gezielter und umweltschonend ausbringen und damit letztlich Geld sparen könne.
Eine breite Palette  aktueller Probleme mit der sich die heutige Landwirtschaft konfrontiert sieht, wurde im anschließenden Gespräch in den Räumen des „Silobetriebes Mainmühle“ angesprochen. Unter anderem auch der aktuelle Ärger um Diesel Motoren, der natürlich auch die Maschinen der Landwirte betreffen kann. Auf diesem Sektor seien die Landwirte allerdings gut aufgestellt, da moderne Traktoren bereits auf dem Stand der Ad-Blue Technik seien, wie  CDU-Fraktionsvorsitzender Udo Schlachter, selbst auch Ackerbau-Landwirt im Nebenerwerb,  berichtete. Im Weiteren gab Schlachter die Sorgen seiner Berufskollegen an Minister Hauk weiter, welche durch die aktuelle Regelung der Gewässer Randstreifen für die Bauern entstünden.  Hauk sagte hierbei für kommendes Jahr eine Änderung der Vorschriften zu, da die aktuelle Handhabung oftmals an der Praxis vorbei gehe.
Kritik  übte die Runde  an der Politik der EU zum Anbau von Hülsenfrüchten im Greeningbereich sowie damit verbundener neuer Richtlinien. Ein  Vertrauensbruch, gegen den man schon aus Berlin lautstark  protestiere, so Bundestagsabgeordneter Alois Gerig.
Die zunehmende Bürokratisierung schaffe fast unüberwindliche Hürden, doch liege das nicht nur an der EU, sondern auch an der nationalen Gesetzgebung, so Minister Peter Hauk, auf die Frage nach ständig wachsenden Ansprüchen an Dokumentation und Auflagen im Bereich der landwirtschaftlichen Produktion.
Geschäftsbereichsleiter Franz Utz wies zusammen mit Uwe Hennemann darauf hin, dass man den Standort Wertheim mit dem Erwerb des Mainhafens stärken und weiter ausbauen wolle, was die uneingeschränkte Zustimmung von Bürgermeister Wolfgang Stein fand. Dieser befand, mit der Übernahme des Geschäftsbereiches der ehemaligen Rhenus AG am Standort des Zweckverbandes Mainhafen durch die ZG Raiffeisen, einen guten Partner gefunden zu haben. Wertheim könne vom Engagement der ZG in vielen Bereichen profitieren.
Vor dem Hintergrund der  jüngsten Lebensmittelskandale aus Holland und Belgien gaben MdL Hauk und MdB Gerig  ihre Empfehlung, verstärkt  auf regionale Produkte zu setzen und somit insbesondere die heimische Landwirtschaft zu unterstützen.