CDU Stadtverband Wertheim

Ehrenamtliche Helfer bewältigen Flüchtlingsaufnahme

Die CDU- Fraktion des Wertheimer Gemeinderates traf sich am Donnerstag im Rahmen ihrer regulären Fraktionssitzung im Restaurant Ulusoy. Dabei wurde auch die Aufnahme der ersten Flüchtlinge in der Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) auf dem Reinhardshof analysiert.
Wertheim – Nachdem sich am vergangenen Sonntag die Ereignisse überschlagen hatten, und die LEA bereits vor dem durch die Landesregierung angekündigten Bezugstermin im Oktober diesen Jahres bezogen wurde, befinden sich nun bereits jetzt etwa 600 Personen, hauptsächlich Syrische Familien, auf dem Reinhardshof.
 
Wenige Stunden blieben nur von Information über die vorzeitige Öffnung der Einrichtung bis zur Ankunft des ersten Flüchtlingsbusses. Was in dieser kurzen Zeit von den ehrenamtlichen Kräften geleistet wurde, verdient höchste Anerkennung. Hoch motivierte Helfer richteten die ehemalige Hochschule der Polizei so her, dass eine Belegung überhaupt erst möglich wurde.
 
Unser gemeinsamer Dank gilt dem Verein „ Willkommen in Wertheim“, der Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr, dem Roten Kreuz, dem Technischen Hilfswerk und den Soldaten der Bundeswehr, die sich aus Donaueschingen auf den Weg gemacht hatten. Ohne alle diese Helfer wäre das fast Unmögliche nicht möglich geworden.
 
Doch bei allem gerechtfertigten Stolz über unser Ehrenamt, muss man die zu Tage getretenen Defizite klar beim Namen nennen. So ist die grün- rote Landesregierung mit ihrem Innen- und Integrationsministerium bis dato nicht in der Lage, ein funktionierendes  Betriebskonzept für die Erstaufnahmeeinrichtung umzusetzen. Wir halten dies für eine politische Bankrotterklärung und betrachten es als ein kommunikatives Desaster. Im übrigen war doch seit einiger Zeit bekannt, dass auch Flüchtlinge nach Wertheim kommen. Eine überwiegend vermeidbare Krisensituation wäre ohne das Ehrenamt in unserer Stadt nicht zu bewältigen.
 
Zudem scheint uns die Ankündigung, 300 weitere Flüchtlinge in der Sporthalle am Reinhardshof unterbringen zu wollen, als Überschreitung jeder Belastbarkeitsgrenze für den Reinhardshof. Die Folgen wären nicht abschätzbar, sowohl für die Anwohner, die Flüchtlinge wie auch die dazu notwendigen ehrenamtlichen Hilfskräfte. Jeder der sich in den vergangenen Tagen einen persönlichen Eindruck von der Lage verschafft hat, sieht die Kapazitätsgrenze als erreicht an. Deshalb hat die CDU Fraktion mit vollkommenem Unverständnis auf diese neuerliche Ankündigung einer Mehrbelastung reagiert. Man kann nicht verstehen, warum in der Landeshauptstadt mit gerade einmal 400 Flüchtlingen sowie in weiteren grün-rot regierten Städten ebenso sehr zurückhaltend bei der Belegung gearbeitet wird.
 
Der hochwassererprobte Wertheimer Krisenstab hat in gewohnt bewährter Manier erforderliche Maßnahmen für die momentane Belegungszahl organisiert und koordiniert. Jetzt ist es jedoch an der Zeit die Verantwortung für die Aufnahmeeinrichtung, in allen Bereichen an das verantwortliche Regierungspräsidium und den vom Land engagierten Betreibern zu übergeben.
 
Bei aller Freude über eine herausragende Leistung aller Wertheimer Beteiligten muss man sich wieder auf den Normalzustand besinnen, denn Höchstleistungen lassen sich nicht über einen längeren Zeitraum erbringen und es wird angesagt sein, künftig mit seinen Kräften zu haushalten. Hier wurden die Grenzen des ehrenamtlichen Leistungsvermögens deutlich aufgezeigt.
 
Als sehr erfreulich darf man die große Welle der Hilfsbereitschaft aller Wertheimer Mitbürger werten, die eindrucksvoll den Flüchtlingen eine gelebte Willkommenskultur vermittelt haben.
 
Die derzeitige Belegung mit bis zu 600 Personen lässt die LEA an ihre infrastrukturellen Grenzen stoßen. Ziel muss es auch sein, die konzeptionellen Maßnahmen der Einrichtung im Sinne der Stadt und ihrer Bürger auf dem Reinhardshof mit zu gestalten.
 
Die CDU wird sich für die Gewährleistung des sozialen Friedens für alle Beteiligten in Wertheim einsetzen.